Der Maler, Grafiker, Zeichner und Buchillustrator Radu-Anton Maier aus Fürstenfeldbruck erhielt die „Ehrengabe“ des Kulturpreises für seine Verdienste vom Bund der Vertriebenen (BdV) Bayern.
Seit mehreren Jahren werden mit der „Ehrengabe“ Menschen „für herausragende Leistungen im Bereich der Pflege und des Erhalts des Kulturgutes der Deutschen aus den Siedlungsgebieten in Ost und Südosteuropa“ vom Bund der Vertriebenen (BdV) ausgezeichnet.
BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer würdigte in seiner Laudatio die herausragende künstlerische und kulturelle Lebensleistung von Radu-Anton Maier und gleichzeitig betonte er sein Durchhaltevermögen in einer Atmosphäre der Verfolgung und Unterdrückung im damaligen kommunistischen Rumänien der ´60 Jahren.
“Der Geehrte gehört zu den unbeugsamen Künstlern Rumäniens, die in der Zeit des Kommunismus diskriminiert wurde. Seine Werke – als „dekadent und klassenfeindlich“ bezeichnet – wurden teilweise zerstört“.
So entstanden die bekannten Bilderserien von Leitmotiven, wie Arkaden, Brücken, Durchgängen, Treppen und Ruinen, richtungsweisend für einen ständigen politischen Kampf. „Entwurzelung“ wird das Thema Radus nächster Einzelausstellung. Eine ständige Anerkennung erhält Radu-Anton Maier auch in der Region. Barbara Köhnlein, die BdV-Landkreisvorsitzende Fürstenfeldbruck leistete eine substantielle Unterstützung für den Kunstmaler und seiner künstlerischen Aktivität.
Radu-Anton Maier – Meister der kulturellen Brücken
Radu-Anton Maier wurde in Klausenburg geboren und zählt, national und international anerkannt, zu einem der bedeutsamsten deutsch-rumänischen Kunstmaler. Bekannt wurde er einerseits durch die jährliche Teilnahme an der Großen Kunstausstellung in München, andererseits durch systematische Einzelausstellungen in weltweit bekannten Galerien und Museen: unter anderem im deutschsprachigen Raum, in Frankreich, in Italien, sowie in Brasilien, in Belgien und, als besondere Auszeichnung an der berühmten Lincoln-Gallery in New York City (USA).
Parallel zu seiner Aktivität in der internationalen Kunstszene ist Radu im bayerischen Kulturleben stark involviert. Er setzt das Fundament für ein solides, kulturbezogenes „Brückensystem“ zwischen Deutschland und Rumänien mit dem Schwerpunkt auf Bayern und Siebenbürgen. So entstand das umfangreiche Projekt „Künstler aus Siebenbürgen“, bekannt auch durch mehrere erfolgreiche Einzel – und Gruppenausstellungen unter seiner Aufsicht in der Kunstgalerie Raduart (www.raduart.de) in Fürstenfeldbruck.
Der Künstler setzt sich für eine entsprechende Intensivierung und Vertiefung der kulturellen Beziehungen und der Entdeckung diverser Berührungspunkte zwischen den Landsmannschaften der Siebenbürger Sachsen, der Schwaben, der Ungarn, und, selbstverständlich, der Rumänen aus Transsylvanien (Siebenbürgen) ein.
Der Wortlaut der Urkunde:
„Der Bund der Vertriebenen in Bayern und seine in ihm zusammengeschlossenen Landsmannschaften vergeben im Rahmen ihres durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration geförderten Kulturpreis 2016 eine Ehrengabe für herausragende Leistungen im Bereich der Pflege und des Erhaltes des Kulturgutes der Deutschen aus den Siedlungsgebieten in Ost- und Südosteuropa an Radu-Anton Maier, Fürstenfeldbruck.
Der Geehrte gehört zu den unbeugsamen Künstlern Rumäniens, die in der Zeit des Kommunismus diskriminiert wurden. Seine Werke – als „dekadent und klassenfeindlich“ bezeichnet – wurden teilweise zerstört. 1967 verließ der Künstler gedemütigt das Land und konnte sich in der Bundesrepublik Deutschland schließlich frei entfalten. Nach dem Ende der kommunistischen Unterdrückung verstärkte er die Kontakte in seine Heimat. 1999 wurde er mit der Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Klausenburg ausgezeichnet. Für sein Eintreten um Freiheit und Menschenrechte sowie für sein künstlerisches Schaffen sprechen wir Dank und Anerkennung aus.“
Marktredwitz, 24. September 2016
Christian Knauer,
BdV-Landesvorsitzender
Festredner beim zentralen Festakt des Bundes der Vertriebenen für den Freistaat Bayern waren:
Christian Knauer, BdV-Landesvorsitzender; Joh. Hintersberger, Staatssekretär für Soziales, Familie und Integration; Günther Wohlrab, BdV-Kreisverband Wunsiedel